Von WordPress zu Webflow: Wann sich der Wechsel lohnt

Viele Websites starten mit WordPress – und das aus gutem Grund: Es ist flexibel, weit verbreitet und bietet unzählige Themes und Plugins. Doch je länger eine Website besteht, desto öfter stoßen Betreiber an Grenzen: Sicherheitsupdates nerven, Plugins spielen nicht mehr zusammen oder das Design wirkt trotz Mühe veraltet. Spätestens dann taucht die Frage auf: Gibt es eine modernere, schlankere Alternative?
Eine davon ist Webflow – ein visuelles Webdesign-Tool, das Hosting, Design und CMS in einer Plattform vereint. Der Wechsel klingt verlockend, wirft aber auch Fragen auf: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie viel Aufwand steckt dahinter? Und welche Vorteile bringt Webflow wirklich? Genau diese Punkte schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.
Wann der Wechsel sinnvoll ist
Nicht jede WordPress-Seite muss sofort auf Webflow umziehen – in vielen Fällen ist ein Wechsel aber tatsächlich der logische nächste Schritt. Typische Szenarien sind:
- Frust mit Updates und Plugins - Wenn dein Dashboard ständig rote Warnmeldungen anzeigt, Plugins plötzlich nicht mehr kompatibel sind oder Sicherheitslücken zum Dauerproblem werden, kann Webflow eine entspanntere Alternative bieten.
- Wunsch nach mehr Designfreiheit - In Webflow arbeitest du direkt visuell am Layout – ohne in PHP-Dateien oder Theme-Strukturen graben zu müssen. Besonders für Designer ist das ein riesiger Vorteil.
- Performance-Probleme - Webflow liefert schlanken, optimierten Code und hostet auf schnellen Servern. Das kann Ladezeiten spürbar verkürzen, ohne dass du Caching- oder Optimierungs-Plugins brauchst.
- Fokus auf kleinere, klar strukturierte Websites - Für Landingpages, Portfolios oder Unternehmenswebsites ohne komplexe Shop- oder Blog-Funktionalitäten ist Webflow oft die schnellere und effizientere Wahl.
- Kleines Team ohne eigenen Entwickler - Wenn kein fester WordPress-Profi im Team ist, kann die Bedienung von Webflow den Arbeitsalltag erleichtern – da Änderungen meist ohne technisches Vorwissen möglich sind.
Aufwand des Wechsels
Ein Plattformwechsel klingt oft einfacher, als er tatsächlich ist. Je nach Größe und Komplexität deiner Website kann der Umzug von WordPress zu Webflow wenige Tage oder mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die wichtigsten Schritte dabei sind:
- Inhalte migrieren - Texte, Bilder, Videos und Blog-Artikel müssen in Webflow neu angelegt oder importiert werden. Für einfache Seiten geht das schnell, bei umfangreichen Blogs kann es viel Handarbeit bedeuten.
- Design neu umsetzen - In den meisten Fällen wird das Layout nicht 1:1 kopiert, sondern komplett neu entworfen. Das ist eine Chance für frisches Design, bedeutet aber auch zusätzlichen Aufwand.
- SEO-Umzug planen - Damit du in Google nicht plötzlich unsichtbar wirst, sind Weiterleitungen (301-Redirects), saubere Meta-Daten und ein sorgfältig eingestelltes Sitemap-Management Pflicht.
- Einarbeitung in Webflow - FormatiereAuch wenn Webflow visuell arbeitet, braucht es eine kurze Lernphase. Wer jedoch einmal drin ist, kommt meist schneller voran als mit WordPress.
Zeitaufwand:
- Kleine Websites: 1–2 Wochen
- Mittlere Websites: 2–4 Wochen
- Große Websites mit Blog/Shop: 4+ Wochen
Vorteile von Webflow
Der Wechsel zu Webflow bringt nicht nur frischen Wind ins Design, sondern verändert oft den gesamten Arbeitsablauf zum Positiven. Die größten Pluspunkte sind:
- Visuelles Design in Echtzeit - Du siehst sofort, wie deine Änderungen aussehen – ohne Vorschau-Modus oder ständiges Neuladen.
- Weniger Wartung - Keine wöchentlichen Core- oder Plugin-Updates, keine Sicherheits-Patches, die dich nachts aus dem Bett holen.
- Integriertes Hosting - Webflow hostet deine Seite automatisch auf schnellen, sicheren Servern – inklusive SSL-Zertifikat.
- Modernste Animationen und Interaktionen - Komplexe Effekte wie Parallax-Scrolling, animierte Übergänge oder Scroll-Trigger sind ohne zusätzliches Plugin umsetzbar.
- Sauberer Code und gute Performance out of the box - Deine Website ist schlank, schnell und SEO-freundlich – ohne dass du ein Technik-Genie sein musst.
- Einfachere Teamarbeit - Redakteure können Inhalte direkt im Editor anpassen, ohne das Layout zu gefährden.
Mögliche Nachteile
So überzeugend Webflow in vielen Punkten ist – es gibt auch Aspekte, bei denen WordPress die Nase vorn hat oder die man beim Wechsel bedenken sollte:
- Monatliche Kosten - Anders als bei WordPress mit günstigen Hosting-Paketen zahlst du bei Webflow für Hosting und CMS-Funktionen einen festen monatlichen Betrag.
- Kleinerer Funktionsumfang bei Plugins - WordPress bietet für fast jede erdenkliche Funktion ein Plugin. Bei Webflow bist du stärker auf das integrierte System angewiesen oder musst externe Tools einbinden.
- Abhängigkeit vom Webflow-Ökosystem - Deine Website läuft nur auf den Servern von Webflow. Ein späterer Umzug zu einem anderen Anbieter ist aufwendiger.
- Für sehr komplexe Projekte begrenzt - Große E-Commerce-Systeme, Mitgliederbereiche oder Community-Funktionen lassen sich oft leichter und günstiger mit WordPress oder spezialisierten Plattformen umsetzen.
Fazit
Der Umstieg von WordPress zu Webflow ist kein kleiner Schritt – aber für viele Websites genau der richtige. Wer eine moderne, designorientierte Seite möchte, die sich ohne ständige Wartung und ohne technisches Fachwissen pflegen lässt, findet in Webflow eine überzeugende Alternative.
Besonders geeignet ist der Wechsel für Portfolios, Unternehmensseiten, Landingpages oder kleinere Content-Websites, bei denen Flexibilität im Design und Performance im Vordergrund stehen.
Für große Shops, komplexe Blogs oder Community-Projekte kann WordPress hingegen weiterhin die bessere Wahl bleiben.
Am Ende lohnt sich der Blick auf die eigenen Ziele: Geht es dir vor allem um Designfreiheit, Geschwindigkeit und einfache Bedienung, kann Webflow der entscheidende Schritt nach vorn sein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Wechsel von WordPress zu Webflow
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1. Definiere eine klare Langzeitstrategie
Der erste Schritt zu einer skalierbaren Webseite ist eine durchdachte Langzeitstrategie. Setze spezifische Ziele und stimme diese mit allen relevanten Parteien ab. Denke dabei nicht nur an die aktuellen Anforderungen, sondern auch an zukünftige Entwicklungen. Arbeite idealerweise mit erfahrenen Webdesignern und Entwicklern zusammen, die den technischen und gestalterischen Rahmen für dein langfristiges Wachstum verstehen.
2. Überspringe das Wireframing nicht
Wireframes bilden das Grundgerüst deiner Webseite und ermöglichen es dir, schnell unterschiedliche Layout-Varianten zu testen. Diese Vorab-Skizzen helfen, strukturelle und technische Anforderungen frühzeitig zu identifizieren, was dir in späteren Phasen viel Zeit und Geld spart. Die Investition in ein gutes Wireframing zahlt sich aus, indem sie deine Webseite von Beginn an skalierbar und effizient aufbaut.
3. Starke visuelle Markenidentität
Bevor du mit dem eigentlichen Webdesign startest, solltest du eine klare und konsistente visuelle Markenidentität entwickeln. Arbeite an deinem Logo, den Markenfarben, Schriften und dem allgemeinen Look & Feel. Ein konsistentes Design, das sich durch alle Bereiche deiner Webseite zieht, erleichtert zukünftige Erweiterungen und sorgt dafür, dass deine Marke auf jedem neuen Seitentyp wiedererkennbar bleibt.
4. Denke in Komponenten
Ein Schlüssel zur Skalierbarkeit ist es, in wiederverwendbaren Komponenten zu denken. Erstelle Layouts für unterschiedliche Seitensektionen, die flexibel anpassbar sind. Auf diese Weise kannst du später neue Seiten und Inhalte nahtlos hinzufügen, ohne jedes Mal bei Null anfangen zu müssen. Durch diese Modularität bleiben sowohl Konsistenz als auch Flexibilität gewährleistet.
5. Berücksichtige CMS-Beschränkungen und -Möglichkeiten
Die Wahl des richtigen Content-Management-Systems (CMS) ist essenziell. Überlege, welche Anforderungen du jetzt und in Zukunft hast. Systeme wie Webflow bieten eine codefreie Erstellung und viel Flexibilität, haben aber auch ihre Grenzen, die du kennen solltest. Wähle ein CMS, das nicht nur deine aktuellen, sondern auch zukünftigen Anforderungen abdeckt und sich leicht skalieren lässt.
6. Setze auf sauberen Code
Ein sauberer, gut strukturierter Code ist die Grundlage für jede skalierbare Webseite. Verwende klare Designsysteme und halte den Code so organisiert, dass er für Entwickler, Designer und Marketer verständlich und wiederverwendbar ist. Gut dokumentierter Code erleichtert spätere Anpassungen und Erweiterungen erheblich.
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Für agiles Marketing ist es entscheidend, dass dein Team Inhalte schnell und eigenständig erstellen sowie veröffentlichen kann. Definiere bereits bei der Entwicklung, welche Freiheiten und dynamischen Möglichkeiten dein CMS bieten soll, damit zukünftige Marketingkampagnen nicht an technischen Hürden scheitern.
Fazit: Eine skalierbare Webseite als Basis für nachhaltiges Wachstum
Eine skalierbare Webseite ist das Rückgrat deines digitalen Erfolgs. Durch eine sorgfältige Planung, die richtige Wahl der Tools und Systeme sowie die Entwicklung flexibler und wiederverwendbarer Komponenten legst du den Grundstein für eine Seite, die mit deinem Unternehmen wächst. Vergiss nicht: Regelmäßige Wartung und kontinuierliche Optimierungen sind ebenso entscheidend, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Indem du diese sieben Tipps befolgst, machst du deine Webseite fit für die Zukunft und schaffst eine solide Grundlage für nachhaltiges Wachstum.

Disclaimer – Dieser Beitrag ersetzt keine Rechtsberatung
Auch wenn ich diesen Beitrag mit bestem Wissen und großer Sorgfalt erstellt habe, ersetzt er keine individuelle Rechtsberatung. Datenschutzrecht ist komplex und kann sich durch neue Urteile oder Gesetzesänderungen schnell verändern. Für absolute Sicherheit empfehle ich dir, einen spezialisierten IT- oder Datenschutzanwalt hinzuzuziehen.
Du fragst dich, ob du auf der sicheren Seite bist, wenn du eine Webflow-Website betreibst? Gute Frage – und eine, die du dir unbedingt stellen solltest. Denn der richtige Umgang mit Nutzerdaten ist längst nicht mehr nur ein „Kann“, sondern ein „Muss“, wenn du Vertrauen aufbauen, Abmahnungen vermeiden und deine Website professionell betreiben willst.
Gerade in Deutschland ist Datenschutz ein sensibles Thema – und das zu Recht. Seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 gelten strenge Regeln für die Verarbeitung personenbezogener Daten. Und: Diese Regeln gelten auch für dich.
Also: Ist Webflow DSGVO-konform nutzbar? Die kurze Antwort lautet: Ja, aber nur, wenn du ein paar Dinge beachtest. In diesem Beitrag zeige ich dir genau, worauf du achten musst – praxisnah und verständlich.
Was bedeutet eigentlich DSGVO-Konformität?
Bevor wir über Webflow sprechen, lass uns kurz klären, worum es bei der DSGVO überhaupt geht. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine EU-weite Verordnung, die regelt, wie personenbezogene Daten erhoben, verarbeitet und gespeichert werden dürfen. Ziel: die Rechte der Nutzer stärken und ein einheitliches Datenschutzniveau innerhalb Europas schaffen.
Was bedeutet das konkret für dich als Website-Betreiber? Ganz einfach: Sobald du Daten wie Namen, E-Mail-Adressen, IP-Adressen oder Standortdaten sammelst – sei es über ein Formular, Analyse-Tools oder ein Newsletter-Plugin – musst du sicherstellen, dass diese Daten rechtskonform verarbeitet werden.
Wichtige Begriffe, die du kennen solltest:
- Personenbezogene Daten: Alle Informationen, mit denen eine Person direkt oder indirekt identifiziert werden kann. Also mehr als nur Name und E-Mail.
- Auftragsverarbeitung: Wenn ein Dienstleister wie Webflow in deinem Auftrag Daten verarbeitet, brauchst du einen Vertrag darüber – den sogenannten DPA.
- Einwilligung: Nutzer müssen in viele Fälle aktiv zustimmen, bevor du Daten verarbeiten darfst – z. B. über ein Cookie-Banner.
Die DSGVO betrifft also nicht nur große Konzerne, sondern jede Website, die Daten verarbeitet – auch dein Portfolio, dein Online-Shop oder deine Landingpage.
Das EU-U.S. Data Privacy Framework – Der rettende Anker?
Ein kritischer Punkt für viele Webflow-Nutzer ist das Thema Datenübertragung in die USA. Webflow ist ein US-Unternehmen – und das allein war lange ein großes Problem. Denn: Laut DSGVO dürfen personenbezogene Daten nicht einfach so in Drittstaaten übermittelt werden, wenn dort kein angemessener Datenschutz besteht.
Aber genau hier kommt das EU-U.S. Data Privacy Framework (DPF) ins Spiel. Dieses neue Abkommen, das im Juli 2023 in Kraft getreten ist, regelt den Datentransfer zwischen der EU und den USA. Gute Nachrichten: Webflow ist nach diesem Framework zertifiziert.
Was das für dich bedeutet:
- Du darfst personenbezogene Daten deiner Website-Besucher in die USA übermitteln, wenn der Anbieter – wie Webflow – im DPF gelistet ist.
- Damit wird der Einsatz von Webflow wieder möglich, ohne rechtlich in der Grauzone zu operieren.
- Trotzdem musst du dich weiterhin an alle anderen DSGVO-Vorgaben halten (z. B. DPA, Cookie-Consent, lokale Fonts etc.).
Mehr zur Zertifizierung und rechtlichen Grundlage findest du übrigens direkt bei Webflow:
👉 Webflow Data Processing Addendum & DPF Info
Auftragsverarbeitung & DPA mit Webflow abschließen
Wenn du Webflow nutzt und dabei personenbezogene Daten deiner Besucher verarbeiten lässt – z. B. durch Formulare oder Mitgliederbereiche – dann musst du mit Webflow einen sogenannten Vertrag zur Auftragsverarbeitung (DPA) abschließen. Dieser Schritt ist rechtlich vorgeschrieben und gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine DSGVO-konforme Website.
Zum Glück macht es Webflow dir ziemlich einfach:
👉 Den DPA kannst du direkt hier auf der offiziellen Seite online einsehen und unterzeichnen:
Wichtig:
Wenn du eine Website für einen Kunden baust, sollte nicht du, sondern der eigentliche Account-Inhaber (also dein Kunde) den DPA mit Webflow abschließen. Nur so ist klar geregelt, wer für den Datenschutz verantwortlich ist.
Der DPA regelt u. a.:
- welche Daten Webflow in deinem Auftrag verarbeitet
- welche Schutzmaßnahmen Webflow einsetzt
- wie du als Verantwortlicher Kontrolle behältst
Ohne diesen Vertrag drohen Abmahnungen oder sogar Bußgelder – also besser nicht vergessen!
Hosting über Webflow – Datenschutzkonform oder nicht?
Webflow ist nicht nur Design-Tool und CMS, sondern auch Hosting-Anbieter. Deine komplette Website liegt also auf Servern, die Webflow verwaltet – und das bedeutet: Webflow hat technisch Zugriff auf IP-Adressen und andere Verbindungsdaten deiner Besucher.
Ist das problematisch?
Nicht unbedingt – wenn du die richtigen Maßnahmen triffst.
- Webflow ist im EU-U.S. Data Privacy Framework gelistet – das bedeutet, der Datentransfer in die USA ist rechtlich abgedeckt.
- Du musst Webflow als Hoster in deiner Datenschutzerklärung nennen. Beispieltext:
Hosting & CDN: Unsere Website wird bei Webflow, Inc., 398 11th Street, 2nd Floor, San Francisco, CA 94103, USA gehostet. Beim Besuch unserer Seite erfasst Webflow u.a. IP-Adressen in Server-Logfiles. Webflow ist nach dem EU-U.S. Data Privacy Framework zertifiziert. Weitere Informationen unter: https://webflow.com/legal/eu-privacy-policy.
- SSL-Verschlüsselung aktivieren (Standard bei Webflow) – so sind Datenübertragungen geschützt.
Du siehst also: Mit ein paar Handgriffen kannst du auch beim Hosting auf der sicheren Seite stehen.
DSGVO-konformes Cookie-Banner einbinden
Egal ob du Google Analytics nutzt, einen Chatbot einbindest oder eine Facebook-Pixel-Integration planst – du brauchst ein Cookie-Banner, das vor der Datenverarbeitung um Zustimmung fragt.
Webflow bringt zwar kein eigenes Consent-Tool mit, aber es lässt sich ganz leicht eines nachrüsten. Hier ein paar beliebte Optionen:
- CookieScript (mein Favorit): Automatischer Website-Scan, einfache Integration
- Usercentrics Cookie Consent: Kostenlos und speziell für Webflow optimiert
- Cookiebot: DSGVO- und ePrivacy-konform, etablierter Anbieter
Die frühere Lösung von Finsweet wird inzwischen nicht mehr weiterentwickelt. Über die kostenpflichtigen Finsweet Components lässt sich zwar weiterhin ein Cookie-Banner einfügen, jedoch empfiehlt sich der Umstieg auf Usercentrics oder eine der anderen Alternativen – insbesondere, wenn du auf eine kostenfreie und regelmäßig gepflegte Lösung setzen willst.
Wichtig bei der Auswahl:
- Cookies und Skripte dürfen erst nach Zustimmung geladen werden
- Die Einwilligung muss dokumentiert und jederzeit widerrufbar sein
- Technisch notwendige Cookies dürfen ohne Zustimmung geladen werden – aber alle anderen nicht!
Google Fonts lokal einbinden – So geht’s!
Einer der häufigsten Datenschutzfehler auf Websites betrifft – kaum zu glauben – die Schriftarten. Genauer gesagt: Google Fonts, die oft extern über Googles Server eingebunden werden. Dabei wird bei jedem Seitenaufruf die IP-Adresse deiner Besucher an Google in die USA übermittelt. Und das ist aus DSGVO-Sicht ein No-Go.
Die Lösung: Google Fonts lokal einbinden.
So funktioniert’s in Webflow:
- Schriftarten bei Google Fonts herunterladen
- In deinen Webflow Project Settings unter “Fonts” hochladen
- Im Designer alle Text-Elemente auf die lokal eingebundenen Fonts umstellen
- Im Quellcode prüfen (z. B. mit Chrome DevTools), ob keine Fonts mehr von Google geladen werden
Warum das wichtig ist?
Es gab bereits mehrere gerichtliche Abmahnungen wegen der unrechtmäßigen Einbindung von Google Fonts. Und das betrifft auch kleine Websites, Portfolios oder Blogs.
Also: lieber einmal sauber lokal einbinden und auf der sicheren Seite sein.
Drittanbieter-Tools in Webflow datenschutzfreundlich nutzen
Viele Websites wären ohne externe Tools ziemlich langweilig. Egal ob Animationen mit GSAP, Analysen via Google Analytics oder Conversion-Tracking mit dem Meta Pixel – Tools von Drittanbietern sind allgegenwärtig. Das Problem: Sie sammeln Daten.
So bindest du diese Dienste datenschutzfreundlich ein:
- Skripte lokal hosten: Wenn du Tools wie GSAP oder Scrolltrigger nutzt, lade sie herunter und hoste sie direkt über Webflow – so gibst du keine Daten an Dritte weiter.
- Google Tag Manager? Nur mit Consent! Der GTM darf erst nach ausdrücklicher Zustimmung des Besuchers aktiv werden – dafür brauchst du ein starkes Cookie-Banner.
- Tracking nur nach Einwilligung: Google Analytics, Hotjar, Facebook Pixel & Co. dürfen keine Daten sammeln, bevor der Nutzer zugestimmt hat.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du bestimmte Skripte auch erst dynamisch per JavaScript nachladen – also nur, wenn die Einwilligung erteilt wurde.
Formulare, Memberships & E-Commerce – Datenschutz im Detail
Webflow macht es einfach, mit Besuchern zu interagieren – über Formulare, Mitgliederbereiche oder Online-Shops. Aber dabei werden natürlich auch personenbezogene Daten verarbeitet. Und genau hier musst du besonders sauber arbeiten.
Formulare
- Immer mit SSL-Verschlüsselung – das ist bei Webflow standardmäßig aktiv
- Kein Google reCAPTCHA verwenden (rechtlich schwierig) – setze stattdessen auf Friendly Captcha, das DSGVO-freundlicher ist
- In der Datenschutzerklärung erwähnen, welche Daten erhoben werden und wie lange sie gespeichert bleiben
Memberships
- Namen, E-Mail-Adressen und ggf. Zahlungsdaten müssen besonders geschützt werden
- Weisen deine Nutzer in der Datenschutzerklärung genau darauf hin, was gespeichert wird und zu welchem Zweck
E-Commerce
- Bei Online-Shops über Webflow können Zahlungs- und Versanddaten an Drittanbieter (z. B. Stripe) übertragen werden
- Verwende nur Zahlungsanbieter mit DSGVO-Konformität und kläre deine Nutzer darüber auf – am besten direkt im Checkout
Kurz gesagt: Jede Eingabe auf deiner Website muss datenschutzrechtlich abgesichert sein. Auch wenn Webflow dir hier viele technische Hürden abnimmt, liegt die Verantwortung am Ende trotzdem bei dir.
Webflow Features mit DSGVO im Hinterkopf nutzen
Webflow punktet mit vielen praktischen Features – vom integrierten Hosting bis zur visuellen Designfreiheit. Aber auch hier lohnt sich der Blick durch die Datenschutzbrille.
SSL-Verschlüsselung
Jede Webflow-Seite bekommt automatisch ein SSL-Zertifikat. Das bedeutet: Die Verbindung zwischen deinem Besucher und deiner Seite ist verschlüsselt. Das ist ein Muss aus DSGVO-Sicht und schützt Daten, die z. B. in Formularen eingegeben werden.
Automatische Updates
Webflow sorgt im Hintergrund für Sicherheitsupdates und Systemstabilität – das reduziert technische Schwachstellen, die für Datenlecks sorgen könnten.
Kein eingebautes Cookie-Management
Ein kleiner Nachteil: Webflow bietet kein eigenes Cookie-Consent-Tool. Du musst selbst ein externes Tool integrieren (siehe vorheriger Abschnitt). Dafür ist Webflow flexibel genug, um fast jedes Tool sauber einbauen zu können – und das ist wiederum ein großer Vorteil.
Kein unnötiges Tracking
Im Gegensatz zu vielen WordPress-Plugins oder Baukastensystemen bringt Webflow keine versteckten Tracker oder überflüssigen Cookies mit. Du bestimmst, was eingebunden wird – und hast damit volle Kontrolle.
Fazit: Webflow liefert viele Datenschutz-Basics bereits mit – du musst sie nur bewusst nutzen.
Deine Datenschutzerklärung richtig aufbauen
Die Datenschutzerklärung ist nicht nur Pflicht, sondern auch deine Chance, Vertrauen zu schaffen. Wenn du Webflow nutzt, solltest du dort ein paar Dinge konkret benennen:
Was muss rein?
- Hosting-Anbieter: Webflow mit Adresse und Hinweis auf DPF-Zertifizierung
- Verarbeitete Daten: IP-Adresse, Formularinhalte, Mitgliedsdaten etc.
- Zweck der Verarbeitung: z. B. Kontaktaufnahme, Nutzerverwaltung, Bestellabwicklung
- Rechtsgrundlage: Art. 6 Abs. 1 lit. a, b oder f DSGVO – je nach Fall
- Verwendete Tools: Cookie-Consent-Tool, Analyse-Tools, Zahlungsanbieter
- Datenübermittlung in Drittstaaten: Hinweis auf Zertifizierung nach DPF
Beispieltext für Webflow-Hosting
Diese Website wird gehostet bei Webflow Inc., 398 11th Street, 2nd Floor, San Francisco, CA 94103, USA. Beim Besuch der Website erfasst Webflow unter anderem IP-Adressen. Webflow ist nach dem EU-U.S. Data Privacy Framework zertifiziert. Mehr Informationen findest du hier: https://webflow.com/legal/eu-privacy-policy.
Wenn du dir unsicher bist, nutze Tools wie eRecht24, Datenschutzgenerator.de oder hol dir Unterstützung von einem Datenschutzberater.
Checkliste: DSGVO-konform mit Webflow? Mach den Selbsttest!
Zum Abschluss ein kurzer Selbsttest. Wenn du alle Punkte mit „Ja“ beantworten kannst, bist du auf einem guten Weg:
✅ Hast du das Data Privacy Addendum (DPA) mit Webflow abgeschlossen?
✅ Wird Webflow in deiner Datenschutzerklärung korrekt benannt?
✅ Nutzt du ein Cookie-Banner, das Cookies erst nach Zustimmung setzt?
✅ Sind Google Fonts lokal eingebunden?
✅ Sind externe Skripte nur nach Einwilligung aktivierbar?
✅ Informierst du in der Datenschutzerklärung über alle Dienste & Datenverarbeitungen?
✅ Werden Daten aus Formularen & Mitgliedsbereichen verschlüsselt übertragen und verarbeitet?
Wenn du irgendwo noch ein „Nein“ hast, ist das kein Drama – aber ein Hinweis, dass du hier nachbessern solltest.
Denn Datenschutz ist kein einmaliger Schritt, sondern ein fortlaufender Prozess.
Fazit – Webflow ist (noch) kein Selbstläufer
Webflow ist eine der modernsten Plattformen für visuelles Webdesign – flexibel, leistungsfähig und für Entwickler wie Designer gleichermaßen spannend. Aber: Datenschutzkonformität gibt’s nicht auf Knopfdruck.
Ja, du kannst Webflow DSGVO-konform nutzen – wenn du bereit bist, ein paar Dinge aktiv umzusetzen:
- Data Privacy Addendum (DPA) unterschreiben
- Cookie-Consent-Tool einbauen
- Google Fonts lokal einbinden
- Datenschutzerklärung anpassen
- Externe Tools mit Bedacht und Zustimmung einbinden
Die gute Nachricht: Webflow unterstützt dich mit vielen Funktionen – aber du bist in der Verantwortung, alles korrekt umzusetzen. Wer das tut, kann Webflow auch in Deutschland problemlos einsetzen und dabei die rechtlichen Anforderungen der DSGVO erfüllen.
Brauchst du Unterstützung?
Ich bin erfahrener Webflow-Entwickler mit Fokus auf DSGVO-konforme Umsetzung. Wenn du Hilfe brauchst – sei es beim Einrichten eines Cookie-Banners, der Integration von Drittanbietern oder der rechtssicheren Gestaltung deiner Website – schreib mir einfach. Gemeinsam bringen wir deine Webflow-Seite auf den rechtlich sicheren Stand.