DSGVO-konforme Webseiten ohne Cookie-Banner

Die folgenden Informationen dienen der allgemeinen Orientierung und ersetzen keine professionelle Rechtsberatung. Bei Fragen zum Datenschutz und zur DSGVO solltest du unbedingt einen qualifizierten Rechtsbeistand hinzuziehen. Trotz sorgfältiger Recherche übernehme ich keine Haftung für Handlungen, die auf Basis dieser Informationen erfolgen.
DSGVO-konformes Webdesign – ganz ohne Cookies?
Eine moderne Website zu bauen, die sowohl funktional als auch rechtlich auf der sicheren Seite ist, ist heute wichtiger denn je. Besonders beim Thema Datenschutz stehen Website-Betreiber vor einer klaren Herausforderung: Wie lassen sich Nutzerfreundlichkeit und DSGVO-Konformität in Einklang bringen – ganz ohne Cookies?
Cookies gelten als Standardlösung, wenn es um Personalisierung oder Webanalyse geht. Doch sie bringen auch Risiken mit sich: Sie speichern personenbezogene Daten und können das Surfverhalten über verschiedene Websites hinweg nachverfolgen. Genau deshalb stehen sie im Zentrum vieler Datenschutzdebatten.
Die gute Nachricht: Du brauchst keine Cookies, um eine großartige Website zu erstellen. Mit Technologien wie serverseitigen Sessions oder Local Storage lässt sich ein Webauftritt gestalten, der sowohl datenschutzkonform als auch technisch effizient ist.
Warum überhaupt auf Cookies verzichten?
Cookies helfen bei vielen Dingen: Sie merken sich Logins, speichern Spracheinstellungen oder füllen den Warenkorb automatisch. Aber viele Websites gehen deutlich weiter – und genau da wird es kritisch.
Tracking-Cookies erfassen, wie sich Nutzer im Netz bewegen, welche Seiten sie besuchen und wie lange sie bleiben. Diese Daten sind aus Marketingsicht wertvoll, doch aus Datenschutzsicht problematisch. Denn Nutzer müssen dem Tracking zustimmen – freiwillig, informiert und aktiv. Und genau das passiert in der Praxis selten korrekt.
Was das für dich bedeutet:
- Du brauchst ein rechtssicheres Cookie-Banner.
- Du musst Zustimmungen protokollieren.
- Du riskierst Abmahnungen oder Bußgelder, wenn du Fehler machst.
Die Alternative? Ein Webdesign, das komplett ohne Cookies auskommt – und damit viele dieser rechtlichen Stolperfallen von vornherein vermeidet.
Was bedeutet DSGVO-konform?
Wenn du auf Cookies verzichten willst, brauchst du Alternativen, die deine Website trotzdem funktional halten. Zwei besonders interessante Optionen sind:
✅ Serverseitige Sessions
Statt Daten im Browser zu speichern, werden sie auf dem Server abgelegt. Das funktioniert so:
- Beim Besuch der Seite erhält der Browser eine Session-ID.
- Diese ID wird bei jeder Anfrage mitgeschickt.
- Alle Informationen bleiben auf dem Server – und werden gelöscht, sobald die Sitzung endet.
Vorteile:
- Keine Speicherung auf dem Gerät der Nutzer.
- Keine Einwilligung nötig (solange keine personenbezogenen Daten gespeichert werden).
- Höhere Kontrolle über die Datensicherheit.
✅ Local Storage
Local Storage ist eine Funktion des Browsers, mit der Daten lokal gespeichert werden – ohne sie bei jeder Anfrage an den Server zu senden.
Anwendungsfälle:
- Speichern von Benutzerpräferenzen (z. B. Dark Mode).
- Temporäre Datenhaltung (z. B. für Formulareingaben).
- Nutzung als Ersatz für einfache Analysefunktionen (z. B. Seitenaufrufe zählen – ohne externe Tools).
Vorteile:
- Bleibt im Browser – kein automatischer Datenfluss an den Server.
- Keine externe Abhängigkeit (wie bei Google Analytics).
- DSGVO-freundlich, solange keine personenbezogenen Daten gespeichert werden.
DSGVO-konformes Webdesign: Worauf du achten solltest
Ein cookie-freies Webdesign ist ein guter Anfang – aber DSGVO-Konformität ist mehr als nur der Verzicht auf Tracking.
Hier die wichtigsten Prinzipien:
🔐 Datensparsamkeit
Stelle dir bei jedem Formular, jedem Tracking-Tool, jedem Plugin die Frage: Brauche ich das wirklich?
Beispiel: Brauchst du wirklich ein komplettes Nutzerprofil – oder reicht eine anonyme Session?
🧾 Transparenz
Erkläre in der Datenschutzerklärung klar und einfach:
- Welche Daten du erhebst.
- Wofür du sie nutzt.
- Wie lange du sie speicherst.
Tipp: Nutze keine Fachsprache. Schreibe so, wie du es deiner Oma erklären würdest.
🛡️ Datensicherheit
Verschlüsselung via HTTPS ist Pflicht. Genauso wie regelmäßige Software-Updates, Backups und Zugriffskontrollen.
👤 Nutzerrechte wahren
Nutzer haben laut DSGVO das Recht auf:
- Auskunft
- Berichtigung
- Löschung
- Datenübertragbarkeit
Stelle sicher, dass sie diese Rechte einfach ausüben können – z. B. über ein Kontaktformular oder ein Nutzerkonto.
Lohnt sich der Aufwand?
Definitiv. Cookie-freies Webdesign erfordert zwar etwas Umdenken – aber es hat klare Vorteile:
- Du reduzierst dein rechtliches Risiko.
- Du musst keine komplizierten Zustimmungsprozesse umsetzen.
- Du stärkst das Vertrauen deiner Zielgruppe.
- Du hebst dich positiv von Mitbewerbern ab.
Und mal ehrlich: Niemand mag Cookie-Banner. Ein sauberer, datensparsamer Auftritt ist nicht nur rechtssicher – er ist auch einfach angenehm.
Erste Schritte: So fängst du an
Hier ein klarer 5-Schritte-Plan:
- Audit machen: Welche Cookies nutzt deine Website aktuell? Was ist davon kritisch?
- Alternative Tools recherchieren: Gibt es cookie-freie Varianten für deine Analyse- oder Personalisierungsfunktionen?
- Datenschutzerklärung anpassen: Transparent, aktuell und ohne juristischen Kauderwelsch.
- Technisch umsetzen: Implementiere serverseitige Sessions oder Local Storage – je nach Anwendungsfall.
- Kommuniziere deinen Ansatz: Zeige deinen Nutzern, dass dir Datenschutz wichtig ist – z. B. mit einem Hinweis im Footer.
Fazit: Cookie-frei ist die Zukunft
Ein Webdesign ohne Cookies ist kein Rückschritt. Es ist ein mutiger Schritt nach vorn – hin zu mehr Vertrauen, mehr Kontrolle und einer besseren Nutzererfahrung.
Gerade für kleinere Unternehmen oder Solopreneure ist das eine echte Chance: Weniger rechtlicher Aufwand, mehr Fokus auf das, was zählt.
Also – wie sieht’s aus?
Bereit für ein Webdesign, das Datenschutz nicht nur erfüllt, sondern vorlebt?
Dein Erfolg beginnt hier – Starte jetzt!
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Wer wissen will, was auf der eigenen Webseite passiert, kommt an Webanalyse nicht vorbei. Doch gerade in Zeiten strenger Datenschutzgesetze wie der DSGVO stellt sich die Frage: Welches Analytics-Tool passt wirklich zu mir – und ist auch rechtlich sicher?
In diesem Beitrag vergleiche ich vier beliebte Tools: Google Analytics, Fathom, Plausible und Matomo. Es geht um Preis, Datenschutz, Funktionsumfang und Benutzerfreundlichkeit. Ich zeige, für wen welches Tool geeignet ist – inklusive meiner persönlichen Empfehlung, die ich auch bei Kundenprojekten erfolgreich einsetze.
Google Analytics – Der mächtige Branchenstandard

Google Analytics (GA) ist das weltweit bekannteste und meistgenutzte Webanalyse-Tool. Es bietet eine beeindruckende Bandbreite an Funktionen – von Traffic-Quellen über Nutzerverhalten bis hin zu Conversion-Tracking. Für viele Unternehmen ist GA der erste Berührungspunkt mit datengetriebener Optimierung.
Der große Vorteil: Es ist kostenlos nutzbar, solange man mit den standardmäßigen Funktionen zufrieden ist. Seit der Einführung von Google Analytics 4 (GA4) hat sich jedoch einiges geändert – viele Nutzer empfinden die neue Oberfläche als weniger intuitiv, und die Datenmodellierung ist komplexer geworden.
Ein entscheidender Nachteil ist die DSGVO-Problematik: Google überträgt Nutzerdaten (wenn auch anonymisiert) auf US-Server, was nach dem Schrems II-Urteil rechtlich umstritten ist. In mehreren EU-Ländern wurden GA-Einsätze bereits als nicht DSGVO-konform eingestuft.
Wer maximale Kontrolle und rechtssichere Webanalyse will, schaut sich daher zunehmend nach Alternativen um.
Fathom Analytics – Minimalistisch und datenschutzfreundlich

Fathom Analytics ist eine moderne Alternative zu Google Analytics, die sich ganz auf Datenschutz, Einfachheit und Schnelligkeit konzentriert. Das kanadische Unternehmen legt großen Wert darauf, keine personenbezogenen Daten zu speichern und verzichtet vollständig auf Cookies – ein klarer Vorteil in Bezug auf die DSGVO-Konformität.
Die Benutzeroberfläche ist bewusst minimalistisch gehalten: Besucherzahlen, Seitenaufrufe, Referrer und Bounce-Rate sind auf einen Blick ersichtlich. Für viele kleine und mittlere Unternehmen reicht dieser Funktionsumfang völlig aus. Wer tiefere Analysen oder individuelle Events braucht, kann diese per API integrieren.
Fathom ist kostenpflichtig, startet aber mit einem überschaubaren Monatsbeitrag (ab 15 USD). Die Server befinden sich in der EU und Kanada – alle DSGVO-Anforderungen werden laut Anbieter erfüllt, und ein AV-Vertrag ist verfügbar.
Kurz gesagt: Fathom ist ideal für alle, die Datenschutz ernst nehmen und keine Lust auf überladene Dashboards haben.
👉 Öffentliche Demo auf der offiziellen Webseite: https://usefathom.com/demo
Plausible Analytics – Europäisch, Open Source, DSGVO-konform

Plausible Analytics ist ein schlankes, Open-Source-basiertes Webanalyse-Tool mit Sitz in Estland – entwickelt speziell für den europäischen Markt und vollständig DSGVO-konform. Genau wie Fathom verzichtet Plausible auf Cookies, erstellt keine Nutzerprofile und verarbeitet keine personenbezogenen Daten.
Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert und besonders für Einsteiger leicht verständlich. Besucherquellen, Seitenaufrufe, Verweildauer und Conversion-Ziele sind schnell ersichtlich. Auch hier liegt der Fokus auf Klarheit statt Komplexität. Besonders praktisch: Durch einfache Integrationen lassen sich Ereignisse und Kampagnen auch ohne technische Vorkenntnisse erfassen.
Plausible ist ein kostenpflichtiger Dienst (ab ca. 9 € im Monat), bietet jedoch durch seine Open-Source-Natur auch die Möglichkeit zum Selbsthosting. Das gibt technisch versierten Nutzern volle Kontrolle über ihre Daten.
Für Datenschutzbewusste und alle, die sich von Google lösen wollen, ist Plausible eine starke, transparente Alternative.
👉 Demo-Dashboard mit Echtzeit-Daten von Plausible selbst https://plausible.io/plausible.io
Matomo – Der Alleskönner mit Self-Hosting-Option

Matomo (ehemals Piwik) ist ein sehr leistungsstarkes Webanalyse-Tool, das sich besonders durch seine Flexibilität und Datenschutzfreundlichkeit auszeichnet. Es kann sowohl als Cloud-Service genutzt als auch vollständig selbst gehostet werden – letzteres ist besonders für datensensible Organisationen und öffentliche Einrichtungen attraktiv.
Matomo bietet nahezu alle Funktionen von Google Analytics – inklusive detaillierter Besucherberichte, Conversion-Tracking, Heatmaps und sogar A/B-Tests. Anders als Fathom oder Plausible ist Matomo deutlich funktionsreicher, dafür aber auch komplexer in der Bedienung.
Der große Vorteil: Bei Self-Hosting verbleiben sämtliche Daten auf den eigenen Servern. Damit lässt sich eine vollständige DSGVO-Konformität umsetzen, ohne Drittanbieter einzubinden. Die Open-Source-Version ist kostenlos, für die Cloud-Variante fallen Gebühren an (ab ca. 21 € pro Monat, je nach Traffic-Volumen).
Matomo eignet sich besonders für größere Unternehmen, Agenturen oder Datenschutzverantwortliche, die maximale Kontrolle über ihre Nutzerdaten benötigen.
👉 Voll funktionsfähiges Matomo-Demo-System: https://demo.matomo.cloud
Kurzvergleich – Preis, DSGVO, Funktionen & UX
Um die Entscheidung zu erleichtern, hier ein kompakter Vergleich der vier Tools anhand der wichtigsten Kriterien:
Fazit:
- Wer viele Funktionen will und Datenschutz intern regeln kann, ist mit Matomo gut beraten.
- Für einfaches Tracking mit maximaler DSGVO-Konformität sind Plausible oder Fathom ideal.
- Google Analytics bleibt mächtig, ist aber rechtlich problematisch und zunehmend umständlich.
Fazit – Für wen lohnt sich welches Tool?
Die Wahl des richtigen Analytics-Tools hängt stark vom Einsatzzweck, dem Datenschutzbedarf und den internen Ressourcen ab. Alle vier Anbieter haben ihre Stärken – doch nicht jedes Tool passt für jede Situation.
Ich persönlich nutze Fathom Analytics und empfehle es auch den meisten meiner Kunden. Warum? Weil viele meiner Kunden keine Google Ads schalten und somit auch kein tiefgreifendes Conversion-Tracking brauchen. Für diese Zielgruppe ist Fathom ideal: DSGVO-konform, einfach zu bedienen, ohne Cookie-Banner und mit einem transparenten Preismodell, das mehrere Websieten abdeckt.
Natürlich gibt es Ausnahmen:
Wenn Google Ads oder andere Werbeanzeigen wie Meta Ads geschaltet werden, ist ohnehin ein Cookie-Banner und ein Tracking-Pixel erforderlich. In solchen Fällen lohnt sich der Einsatz von Google Analytics, weil man die Einwilligung ohnehin einholen muss – und GA dann ohne Zusatzkosten mehr Analysepotenzial bietet.
Für Unternehmen, die Webanalyse hauptsächlich intern für das Marketingteam betreiben und keine komplexen Werbestrategien fahren, ist Fathom eine klare Empfehlung: schnell, unkompliziert, datenschutzsicher und effizient. Wer mehr technische Kontrolle oder Features wie A/B-Tests braucht, kann zu Matomo greifen, während Plausible einen super Mittelweg mit viel Transparenz und Open-Source-Mentalität bietet.

Wer eine Website plant, steht früher oder später vor der Frage: Reicht ein One Pager oder braucht es eine mehrseitige Webseite? Gerade Gründer oder kleine Unternehmen mit begrenztem Budget tendieren oft zu einer kompakten Lösung. Doch hinter dieser Entscheidung steckt mehr als nur eine Frage des Umfangs. One Pager wirken modern, sind schnell umgesetzt und übersichtlich – aber sie bringen auch einige strukturelle und strategische Einschränkungen mit sich.
Ein One Pager ist eine Website, die sämtliche Inhalte auf einer einzigen Seite unterbringt. Besucher scrollen sich durch alle Abschnitte, während klassische Webseiten mit mehreren Unterseiten arbeiten und dadurch thematisch klarer gliedern können. Diese beiden Ansätze unterscheiden sich nicht nur im Aufbau, sondern auch in Zielsetzung, Pflegeaufwand, SEO-Potenzial und Wirkung.
Vorteile von One Pagern
Der One Pager punktet vor allem durch seine Einfachheit und Effizienz. Er ist schneller erstellt und günstiger in der Umsetzung – ideal für Gründer, die zunächst mit kleinem Budget sichtbar werden wollen. Durch die lineare Struktur ist die Nutzerführung sehr klar: Der Besucher wird ohne Ablenkung durch alle Inhalte geführt. Das kann insbesondere bei klar fokussierten Angeboten oder zeitlich begrenzten Kampagnen die Conversion deutlich erhöhen.
Zudem ist die mobile Benutzerfreundlichkeit ein großer Vorteil. One Pager sind perfekt für Smartphones geeignet, da sie das gewohnte Scrollverhalten nutzen. Gerade auf mobilen Geräten, wo Navigation durch Menüs eher als störend empfunden wird, bietet der One Pager eine intuitive Erfahrung. Auch aus gestalterischer Sicht lässt sich viel erreichen: Mit gutem Storytelling, visuellem Rhythmus und klar platzierten Handlungsaufforderungen (CTAs) kann der Nutzer gezielt aktiviert werden.
Kurz gesagt: Wer ein einzelnes Angebot kommunizieren, sich als Person oder Dienstleister vorstellen oder eine Eventseite aufbauen möchte, findet im One Pager eine praktische und elegante Lösung.
Grenzen und Nachteile
Trotz aller Vorteile hat der One Pager klare Grenzen. Die größte Schwäche liegt im Bereich SEO: Da alle Inhalte auf einer einzigen URL liegen, ist es schwierig, mehrere Keywords gezielt zu optimieren. Suchmaschinen bevorzugen strukturierte Inhalte mit klaren Seitenhierarchien. Wenn für verschiedene Themenbereiche Sichtbarkeit aufgebaut werden soll, kommt der One Pager schnell an seine Grenzen.
Auch inhaltlich bietet das Konzept wenig Raum für Tiefe. Sobald ein Angebot erklärungsbedürftig wird oder sich an verschiedene Zielgruppen richtet, wirkt die Scrollseite überladen oder unübersichtlich. Zudem ist der Platz begrenzt: Wer viele Informationen, Referenzen, Unterangebote oder separate Inhalte wie Blogbeiträge unterbringen möchte, braucht eine klare Seitenstruktur, um nicht an Glaubwürdigkeit und Übersichtlichkeit zu verlieren.
Ein weiteres Problem zeigt sich bei höherpreisigen oder komplexen Angeboten: Kunden erwarten hier mehr Informationen, um Vertrauen aufzubauen. Kurze Absätze auf einem One Pager reichen in diesen Fällen oft nicht aus. Das führt schnell zu Absprüngen – oder zu einer verwirrenden Überfrachtung der Seite mit zu vielen Sektionen.
Wann ein One Pager sinnvoll ist
Trotz der genannten Einschränkungen gibt es viele Szenarien, in denen ein One Pager absolut sinnvoll ist. Besonders dann, wenn das Ziel der Webseite klar umrissen ist und sich die Inhalte auf ein einzelnes Thema fokussieren lassen. Wer beispielsweise eine Dienstleistung anbietet – etwa als Coach, Fotograf oder Handwerker – und keine zusätzlichen Inhalte wie Blog, News oder Kundenbereich benötigt, profitiert vom schlanken Aufbau.
Auch für Einzelprodukte, Kampagnen oder Veranstaltungen ist ein One Pager eine gute Wahl. Er bringt alles Wesentliche – Nutzenversprechen, Informationen, Bilder, Kundenstimmen und Handlungsaufrufe – in einem durchgängigen Ablauf unter. Die Besucher erhalten sofort den Überblick, ohne klicken zu müssen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich tatsächlich mit dem gesamten Inhalt auseinandersetzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Für Gründer ist ein One Pager ein guter Einstieg. Er erlaubt einen schnellen Marktauftritt, der später erweitert werden kann. Auch Agenturen oder Designer bieten ihren Kunden häufig zunächst einen One Pager an, um Präsenz aufzubauen, ohne gleich in eine komplexe Seitenstruktur zu investieren.
Wann eine mehrseitige Webseite die bessere Wahl ist
Sobald Inhalte umfangreicher, vielfältiger oder erklärungsbedürftiger werden, stößt das One-Pager-Konzept an seine Grenzen. Wenn verschiedene Produkte oder Dienstleistungen vorgestellt werden sollen, oder wenn unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden, ist es kaum noch sinnvoll, alle Inhalte auf einer einzigen Seite unterzubringen. Die Gefahr: Der Nutzer verliert den Überblick, springt ab oder findet die für ihn relevante Information nicht schnell genug.
Auch aus strategischer Sicht macht eine mehrseitige Webseite oft mehr Sinn. Wer Suchmaschinenoptimierung professionell betreiben will, braucht separate Unterseiten mit jeweils eigenem Fokus. So lassen sich gezielt unterschiedliche Keywords bedienen und Inhalte strukturierter aufbauen. Ein Blog oder Newsbereich lässt sich auf einem One Pager nur mit Einschränkungen umsetzen – spätestens hier wird ein klassisches Webseite-Modell zur besseren Option.
Nicht zuletzt spielt auch Vertrauen eine Rolle. Hochpreisige Dienstleistungen, medizinische Angebote, Coaching-Programme oder technische Lösungen verlangen nach mehr Informationen, Referenzen, FAQ-Bereichen oder Fallstudien – Dinge, die sich auf einem One Pager meist nicht überzeugend unterbringen lassen. Eine klassische Webseite schafft hier den notwendigen Raum für Tiefe und Glaubwürdigkeit.
Hybride Lösungen: One Pager plus Ergänzungen
Oft empfehle ich heute sogenannte „Hybridmodelle“. Dabei wird der One Pager als Startseite genutzt, ergänzt durch strategisch wichtige Unterseiten wie Blog, Angebotsseiten oder Landingpages. So bleibt die schlanke Hauptseite bestehen, während zusätzliche Inhalte gezielt ausgelagert werden können – etwa um einzelne Produkte besser zu präsentieren oder SEO-Chancen zu erhöhen.
Auch Sales-Pages sind ein beliebtes Mittel, um den One Pager zu erweitern: Während die Startseite einen Überblick liefert, geht eine separate Verkaufsseite gezielt auf ein Angebot ein – inklusive Nutzenargumentation, Testimonials, Preisstruktur und Call-to-Action. Wer clever plant, kann damit die Vorteile beider Welten kombinieren: Klarheit und Fokus auf der Hauptseite, Tiefe und Suchmaschinenstärke auf den Ergänzungsseiten.
Ein weiteres Beispiel ist die Kombination aus One Pager und regelmäßig gepflegtem Blog. Während der One Pager die Brand Story und das Hauptangebot abbildet, bringt der Blog zusätzliche Reichweite, SEO-Sichtbarkeit und Content-Marketing-Potenzial. Diese Lösung ist besonders für Soloselbstständige attraktiv, die langfristig wachsen wollen, ohne gleich zu Beginn ein großes Webprojekt stemmen zu müssen.
Fazit – One Pager oder mehrseitige Webseite?
Ob ein One Pager ausreicht oder eine klassische Webseite mit Unterseiten sinnvoller ist, hängt maßgeblich vom Ziel der Webseite, der geplanten Inhaltsmenge und dem langfristigen Wachstumsvorhaben ab. Wer schnell, kostengünstig und fokussiert online sichtbar werden möchte, trifft mit einem gut gestalteten One Pager eine solide Entscheidung – besonders für einfache Dienstleistungen, lokale Angebote oder zeitlich begrenzte Kampagnen.
Sobald jedoch mehrere Themen, ein strategischer SEO-Ansatz oder inhaltliche Tiefe gefragt sind, stößt der One Pager schnell an seine Grenzen. In diesen Fällen empfiehlt sich von Anfang an eine strukturierte mehrseitige Webseite, die nicht nur mehr Informationen bietet, sondern auch professioneller wirkt – besonders bei anspruchsvollen Zielgruppen und komplexen Leistungen.
Für viele ist eine Zwischenlösung der richtige Weg: Ein einfacher One Pager als Start – ergänzt durch einzelne Unterseiten, die gezielt auf SEO, Conversion oder Content-Marketing einzahlen. So bleibt man flexibel, ohne sich zu früh in ein großes System einbinden zu müssen. Entscheidend ist, die Webseite von Anfang an mit Weitblick zu planen – damit sie nicht nach wenigen Monaten schon wieder überholt ist.